Diagnose

Arthrose

Diese Fragen werden uns häufig gestellt:

Diagnose Arthrose – oder wie wird die Krankheit festgestellt?

Betroffene merken, dass sie an Arthrose leiden, wenn erste Schmerzen und Bewegungseinschränkungen auftreten. Dies sind auch meist die Gründe, warum Patientinnen und Patienten eine Arztpraxis aufsuchen.

Welcher Arzt bzw. welche Ärztin hilft bei Arthrose?
Wenn Sie unter Arthrose leiden, ist eine Orthopädin oder ein Orthopäde als fachärztlicher Ansprechpartner die beste Adresse. Aber auch Sportmediziner sowie Chiropraktikerinnen und Chiropraktiker können im Verlauf weiterhelfen.

Patientengespräch (Anamnese)
Das Beschwerdebild ist ein wichtiger Punkt für die Diagnosestellung und wird im Gespräch (Anamnese) abgefragt. Es ist daher von Vorteil, wenn Sie sich im Vorfeld einige Gedanken zu Ihrem Krankheitsverlauf machen. Zum Beispiel könnten folgende Punkte relevant sein:
· Unter welchen Beschwerden leiden Sie?
· Wann treten bei Ihnen die Beschwerden typischerweise auf?
· Wenn Sie unter Schmerzen leiden, wie fühlen sich diese an?
· Wenn Sie unter Unbeweglichkeit leiden, wie äußert sich diese?
· Wie lange treten die Beschwerden auf?
· Gibt es Situationen, die die Beschwerden positiv oder negativ beeinflussen?
· Leiden Sie unter weiteren Beschwerden?
· Nehmen Sie Medikamente ein?
· Hatten Sie in der Vergangenheit einen Unfall oder eine Operation?

Körperliche Untersuchung
Ihre behandelnde Ärztin oder Ihr behandelnder Arzt wird nach der Anamnese das betroffene Gelenk untersuchen. Es wird beispielsweise überprüft, wie beweglich das Gelenk ist und ob eine Schwellung vorliegt.  

Bildgebende Verfahren
Verschiedene bildgebende Verfahren stehen zur Verfügung, um mögliche Veränderungen am Gelenk zu erkennen. Mit einem Röntgenbild können ein verengter Gelenkspalt oder ein Knochen-Anbau sichtbar gemacht werden. Mit einer Ultraschalluntersuchung (Sonografie) lassen sich die Weichteilstrukturen des Gelenks beurteilen. Bei der Magnetresonanztomografie (MRT) werden Bilder durch starke Magnetfelder erzeugt. Auch hier werden Weichteilstrukturen wie Knorpel, Sehnen und Bänder sichtbar gemacht. Bei der Computertomografie (CT) werden mittels Röntgenstrahlen Schichtbilder des Gelenks erstellt, um die knöchernen Strukturen des Gelenks zu untersuchen. All diese bildgebenden Verfahren sind schmerzfrei. Welche Methode in Ihrem Fall in Frage kommt, wird Ihre behandelnde Ärztin bzw. Ihr behandelnder Arzt individuell entscheiden.

Die Arthrose und Ihre Formen

Die Arthrose kann im Grunde genommen jedes Gelenk unseres Körpers betreffen. Es ist aber leicht vorstellbar, dass vor allem die Gelenke anfällig sind, die stark beansprucht werden. Dazu zählen etwa die Hüft-, Knie- und Fußgelenke. Sie tragen das Körpergewicht und sind daher besonders von Verschleiß bedroht. Aber auch die Schultergelenke und die Gelenke an den Fingern und Händen können von Arthrose betroffen sein.

Unterscheidung nach der Anzahl der arthrotischen Gelenke
Wenn wir die Formen der Arthrose unterscheiden wollen, spielt zunächst einmal die Anzahl der betroffenen Gelenke eine Rolle. Tritt der Verschleiß nur an einem Gelenk auf, wird dies Monarthrose genannt. Sind zwei oder mehr Gelenke betroffen, spricht man von einer Polyarthrose.  

Unterscheidung nach der Art des Gelenkes
Außerdem kann bei der Arthrose danach unterschieden werden, welches Gelenk betroffen ist. Die häufigsten Arthrose-Formen sind:
· Arthrose am Kniegelenk (Gonarthrose)
· Arthrose am Hüftgelenk (Coxarthrose)
· Arthrose an den Hand- und Fingergelenken
· Arthrose am Schultergelenk(Omarthrose)

Arthrose und Arthritis – ist das eigentlich dasselbe?

Wenn Sie sich mit dem Krankheitsbild Arthrose beschäftigen, ist Ihnen der Begriff Arthritis vielleicht schon einmal begegnet. Arthrose – Arthritis, das klingt sehr ähnlich, ist es das auch oder sind es zwei vollkommen unterschiedliche Erkrankungen?

Arthrose = Gelenkverschleiß
Die Arthrose wird auch Arthrosis derformans genannt. Der Begriff „Arthrosis“ leitet sich vom Griechischen „arthron“ ab, was „Gelenk“ bedeutet. Die Bezeichnung „deformans“ geht auf das lateinische Wort „deformare“ zurück, was mit „Umformung“ übersetzt werden kann. Die Arthrose ist also eine Gelenkumformung oder -abnutzung. Umgangssprachlich wird die Arthrose auch als Gelenkverschleiß bezeichnet. 

Arthritis = Gelenkentzündung
Auch die Arthritis stammt vom Wort „arthron“ für „Gelenk“ ab. Die Endung „–itis“ allerdings bezeichnet eine Entzündung. Die Arthritis ist somit eine entzündliche Gelenkerkrankung. Bekanntester Vertreter ist das Rheuma, medizinisch korrekt als rheumatoide Arthritis bezeichnet, die zum Beispiel an den Fingergelenken auftreten kann.

Arthrose und Arthritis – zwei unterschiedliche Erkrankungen
Arthrose und Arthritis, das ist also nicht dasselbe. Es handelt sich vielmehr um zwei verschiedene Erkrankungen. So unterschiedlich die Ursachen sind (Verschleiß oder Entzündung), so unterschiedlich sind auch die Beschwerden: Bei der Arthrose treten Schmerzen vor allen Dingen dann auf, wenn Gelenke bewegt werden sollen (Anlauf- und Belastungsschmerz). Bei der Arthritis hingegen schmerzen die Gelenke besonders in Ruhephasen und nachts.

Die Arthrose kommt selten allein

Das Risiko, eine Arthrose zu entwickeln steigt mit dem Lebensalter an. Wenn wir die Gruppe der über 65-Jährigen betrachten, so leidet knapp die Hälfte aller Frauen und ein Drittel aller Männer unter einer Arthrose. Aber gerade mit dem Alter treten häufig auch noch andere Erkrankungen auf. Die Arthrose kommt und bleibt also selten allein. 

Begleiterkrankungen oder Komorbiditäten
Häufig sieht es so aus: Wenn ältere Personenunter einer Arthrose leiden, dann haben sie nicht selten eine weitereErkrankung. Medizinerinnen und Mediziner sprechen hier von Komorbiditäten. Beider rheumatoiden Arthritis sieht es noch dramatischer aus, hier haben vier vonfünf Betroffenen mindestens zwei Begleiterkrankungen.* 

Augen auf bei typischen Alterskrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes
Beispiel Bluthochdruck (Hypertonie): Er ist ab 65 keine Seltenheit. Das Gleiche gilt auch für erhöhte Cholesterinwerte und die Zuckerkrankheit (Diabetes). Diese Komorbiditäten sollten bei der Behandlung der Arthrose unbedingt berücksichtigt werden. Denn manche Arthrose-Medikamente, etwa bestimmte Schmerzmittel, können zu Nebenwirkungen führen und den Körperbelasten. Ziel einer modernen Arthrose-Therapie sollte es daher sein, eine Behandlungsmethode zu wählen, die wenig risikoreich und gut verträglich ist. Dies gilt zum Beispiel für Nahrungsergänzungsmittel, die natürliche Bestandteile und Vitamine enthalten. 

Was gut gegen Arthrose ist, ist meist auch gut gegen die Komorbiditäten
Ein weiterer, wichtiger Punkt jeder Arthrose-Therapie ist die aktive Umstellung des Lebens. Hier spielen vor allem Bewegung und Ernährung eine wichtige Rolle. Eine ausgewogene Ernährung und mehr Bewegung wirken sich aber nicht nur positiv auf die Arthrose aus, sie haben auch Effekte auf das allgemeine Wohlbefinden, das Körpergewicht und das Herz-Kreislauf-System. Sie behandeln daher nicht nur die Arthrose, sondern auch mögliche Zusatzerkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes.


*Luque Ramos A et al.,Comorbidities in patients with rheumatoid arthritis and their association with patient-reportedoutcomes: Results of claims data linked to questionnaire survey. J Rheumatol 2019; 46: 564–571; doi: 10.3899/jrheum.180668